Die Knospen sprießen, die Vögel zwitschern und die Tage werden länger und wärmer. Zeit, auch die eigenen vier Wände aufblühen zu lassen — Zeit für den Frühjahrsputz.
Darauf können Sie beim Frühjahrsputz verzichten
Backofensprays entwickeln ungesunde Dämpfe. WC-Duftsteine sind nicht nur überflüssig, sie belasten auch das Abwasser und erschweren dessen Reinigung. Synthetische Duftsprays und Lufterfrischer können gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten und antibakterielle Haushaltsreiniger können Allergien auslösen.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, dass ein Allzweckreiniger, ein Handspülmittel, eine Scheuermilch und ein Reiniger auf Basis von Zitronensäure für den gesamten Haushalt völlig reichen. Dabei sind Konzentrate vorzuziehen, denn sie brauchen weniger Verpackung und sind zudem im Preis-Leistungs-Verhältnis günstiger. Zudem sollte man auf das EU-Umweltzeichen „Euroblume“ achten – und chlorhaltige Abfluss- oder Kraftreiniger sind gar nicht nötig.
Ob Kalkränder an Armaturen, Fettflecken auf Tischdecken oder hygienische Sauberkeit im Bad — mit Säuren oder Laugen lässt sich nahezu jedes Problem in den Griff bekommen. Sie sind auch die Basis der meisten industriellen Reiniger. Alte Hausmittel, die Oma noch kannte, stehen heute wieder hoch im Kurs. Man muss nicht unbedingt viel Geld für dieses und jenes Spezialprodukt ausgeben: Die „Zutaten” bekommt man günstig in Drogeriemärkten, im Einzelhandel oder auch im Internet.
Chemisch betrachtet ist Waschsoda eine Lauge und wirkt fettlösend, sowohl auf glatten Flächen als auch auf Textilien oder im Garten. Grundlösung: 2 bis 3 Esslöffel in fünf Liter warmem Wasser lösen und los geht’s. Wer einen frischen Duft vermisst, kann einfach 2 bis 3 Tropfen ätherisches Öl dazu geben.
Anwendung:
• Mit der Laugenlösung lassen sich Küchenoberflächen abwischen, ebenso Töpfe säubern. Bei Verkrustungen hilft es, die Lösung im Topf anzuwärmen und einwirken zu lassen.
• Als Flecken- oder Fettlöser für Textilien genügen 1 bis 2 Esslöffel Soda auf 10 Liter Wasser. Einfach mit in die Vorwäsche oder Handwäsche geben.
• Wer Gartengeräte auf Hochglanz bringen will, setzt eine kräftigere Lauge mit 4 bis 5 Esslöffeln Soda auf 5 Liter warmes Wasser.
Tatsächlich stecken in den Schalen der Orangen echte Putztalente. Orangenöl wirkt gegen Kalk und löst hartnäckige Kleberesten von Etiketten auf glatten Oberflächen – ob am Fenster oder Küchenschrank.
Anwendung:
Um Etikettenklebereste zu eliminieren, einige Tropfen Orangenöl auf ein Tuch geben und das Etikett sanft kreisförmig abreiben.
• Als Fett- und Kalklöser können einige Tropfen Öl mit ins Putzwasser gegeben werden.
• Übrigens: Wer im Winter gerade eine Orange ist, kann auch direkt mit der Schale Küche und Bad putzen.
Ob Spülmaschine, Waschmaschine, Kaffeemaschine oder Badarmaturen – Zitronensäure ist nahezu ein Allzweckmittel, und dazu umweltfreundlich – nicht geeignet allerdings für Emaille, säureempfindliche Fließen und Marmor.
Anwendung:
• 1 bis 2 Esslöffel reine Zitronensäure (Pulver) in 1 Liter Wasser lösen und zum Entkalken in Wasserkocher oder Kaffeemaschine geben und Gerät starten. Anschließend mit klarem Wasser zwei bis dreimal durchspülen.
• Mit dieser Lösung lassen sich auch verkalkte und veralgte Blumentöpfe oder Aquarien säubern. Bei Bedarf Konzentration leicht erhöhen.
• Auch im Bad leistet diese Mischung beste Dienste: Duschköpfe oder Wasserhahn-Armaturen zum Entkalken darin einlegen; Kalkspuren auf Fliesen, Badewanne oder Waschbecken lassen sich ebenfalls entfernen.
• Als WC-Reiniger Zitronensäure als Pulver ins Becken streuen, mit der Klobürste verteilen und möglichst über Nacht einwirken lassen.
• Grundsätzlich gilt: bei Erstanwendung Verträglichkeit der Oberflächen testen.
Im Haushalt kann er nicht nur im Speiseschrank eine wichtige Rolle spielen, sondern auch als Putzmittel und macht Antikalk-, Bad und WC-Reiniger überflüssig. Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, die Wirkung jedoch einwandfrei.
Anwendung:
• 1 bis 2 Esslöffel Essigessenz auf 1 Liter Wasser geben, auf verkalkte Stellen geben oder beispielsweise Wasserhahnsiebe darin einlegen und 20 Minuten einwirken lassen. Bei hartnäckigen Verkalkungen einige Tropfen konzentrierte Essigessenz darübergeben.
• Damit lassen sich auch Wasserkocher entkalken. Bei Geräten mit Gummidichtungen sollte man aber besser auf Citronensäure umsteigen.
Was wäre ein Frühjahrsputz ohne Fensterreinigung? Dafür gibt es heute viele praktische Helfer. Einige Hersteller wie Kärcher, Leifheit oder Vileda bieten elektrische Fenstersauger an. Man sprüht das Reinigungsmittel nur noch auf die Scheibe und kann es dann mit dem handlichen Fensterreiniger samt Dreck einfach absaugen. Schweißtreibendes Wischen und tropfendes Schmutzwasser sind damit passé. Fenstersauger erleichtern das Putzen aber nicht nur bei Glas, sondern können für alle glatten Oberflächen wie Spiegel oder Kacheln eingesetzt werden.
Viel Erfolg beim Frühjahrsputz!